Es ist der 7. Juni 1920, ein Montag, 8 Uhr früh. Einige Frauen machen ihre Einkäufe am Kaiser-Josef-Platz. Am Kirschenstand entbrennt eine heftige Debatte über die neuerlichen Preissteigerungen. Die Inflation steigt schon seit Monaten ins Unermessliche. Marktstände werden umgeworfen, ein Protestzug formiert sich, der über den Jakominiplatz, die Herrengasse und den Hauptplatz Richtung Annenstraße zieht. Weitere Menschen schließen sich an, unter ihnen auch Personen, denen es um andere Dinge als um die Kirschenpreise oder die allgemeine Teuerung geht. Ein vielstimmiger Unmut macht sich lautstark Luft, Gewalttaten bleiben nicht aus. Die Revolte endet schließlich am Südtiroler Platz, wo sie von den Ordnungskräften blutig niedergeschlagen wird. 13 Personen verlieren ihr Leben, zahllose weitere werden verletzt.
Als „Kirschenrummel“ in die Annalen der Stadt eingegangen, verharmlost der Name die Hungerrevolte, die auf den Nachwehen des Ersten Weltkriegs basiert.
Die Parallelen, die sich dabei zur Gegenwart ziehen lassen, werfen bedeutsame Fragen auf: Wie konnte die Forderung nach Preisgerechtigkeit so eskalieren, dass am Ende Menschen ihr Leben lassen mussten? Wie konnten die ursprünglichen Forderungen im Verlauf des Zugs durch ausländerfeindliche und antisemitische Parolen überlagert werden? Sind wir heute vor ähnlichen Entwicklungen gefeit? Wie lässt sich eine friedliche Kundgebung gegen die Einflussnahme subversiver Kräfte schützen?
Übrigens: Die Frauen, die sich über die Kirschenpreise beschwert hatten, verfolgten ihr Ziel der Preissenkung weiter. Fünf Tage nach dem „Kirschenrummel“ wurden durch eine Kommission zur Preisregelung verbindliche Marktpreise festgelegt.
Musikalische Leitung und Arrangements: Stefan Birnhuber
Inszenierung: Florian Kutej
Ausstattung: Andrea Meschik
Dramaturgie: Christin Hagemann
Licht: Daniel Weiss
Stadtführerin: Klaudia Alexandra Kurta
Veronika: Christina Brunner
Otto | Gendarmerie-Oberinspektor L.: Gregor Schuster
Leopoldine | Soldatenrat M. | Frau Spitz: Tomris Lahusen
Petronella Zedtwitz: Anna Marie Schneider
Frau Baldauf: Karin Weber
Frau Stranzl: Elfriede Liebethat
Die Richterin: Sabine Schink
Vertrauensmann K.: Felix Schwarz
Der Landeshauptmann: Dietmar Hirzberger
Fotocredit: Oliver Wolf, Andrea Meschik
Sol LeWitt's Wall. Performed / Bildrecht, Wien 2024
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Inszenierung: Florian Kutej
Ausstattung: Andrea Meschik
Dramaturgie: Christin Hagemann
Licht: Daniel Weiss
Stadtführerin: Klaudia Alexandra Kurta
Veronika: Christina Brunner
Otto | Gendarmerie-Oberinspektor L.: Gregor Schuster
Leopoldine | Soldatenrat M. | Frau Spitz: Tomris Lahusen
Petronella Zedtwitz: Anna Marie Schneider
Frau Baldauf: Karin Weber
Frau Stranzl: Elfriede Liebethat
Die Richterin: Sabine Schink
Vertrauensmann K.: Felix Schwarz
Der Landeshauptmann: Dietmar Hirzberger
Fotocredit: Oliver Wolf, Andrea Meschik
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Es ist der 7. Juni 1920, ein Montag, 8 Uhr früh. Einige Frauen machen ihre Einkäufe am Kaiser-Josef-Platz. Am Kirschenstand entbrennt eine heftige Debatte über die neuerlichen Preissteigerungen. Die Inflation steigt schon seit Monaten ins Unermessliche. Marktstände werden umgeworfen, ein Protestzug formiert sich, der über den Jakominiplatz, die Herrengasse und den Hauptplatz Richtung Annenstraße zieht. Weitere Menschen schließen sich an, unter ihnen auch Personen, denen es um andere Dinge als um die Kirschenpreise oder die allgemeine Teuerung geht. Ein vielstimmiger Unmut macht sich lautstark Luft, Gewalttaten bleiben nicht aus. Die Revolte endet schließlich am Südtiroler Platz, wo sie von den Ordnungskräften blutig niedergeschlagen wird. 13 Personen verlieren ihr Leben, zahllose weitere werden verletzt.
Als „Kirschenrummel“ in die Annalen der Stadt eingegangen, verharmlost der Name die Hungerrevolte, die auf den Nachwehen des Ersten Weltkriegs basiert.
Die Parallelen, die sich dabei zur Gegenwart ziehen lassen, werfen bedeutsame Fragen auf: Wie konnte die Forderung nach Preisgerechtigkeit so eskalieren, dass am Ende Menschen ihr Leben lassen mussten? Wie konnten die ursprünglichen Forderungen im Verlauf des Zugs durch ausländerfeindliche und antisemitische Parolen überlagert werden? Sind wir heute vor ähnlichen Entwicklungen gefeit? Wie lässt sich eine friedliche Kundgebung gegen die Einflussnahme subversiver Kräfte schützen?
Übrigens: Die Frauen, die sich über die Kirschenpreise beschwert hatten, verfolgten ihr Ziel der Preissenkung weiter. Fünf Tage nach dem „Kirschenrummel“ wurden durch eine Kommission zur Preisregelung verbindliche Marktpreise festgelegt.
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